KEIN PLATZ

 

Gefühl der Freude spüre ich.

Ich lass es zu, genieße.

Es breitet sich allmählich aus,

berührt bald meine Füße.

In jede Zelle strömt es ein,

erinnert

und gibt Fokus.

Gedankenkreise stoppen gleich.

Kein Platz,

keine Notwendigkeit

mich ihnen hinzugeben.

Stattdessen fließt ein Wohlgefühl.

War lang mir nicht bewusst.

Es geht ganz schnell

und braucht nicht viel.

Im eignen Takt

schlägt lieblich nun

das Herz in meiner Brust.


GLEICH DA


Im Arm ein kleines Bündel,

krank und fiebrig.

Der schwere Körper 

drückt sich fest an mich.

Die Augen gläsern,

schauen durch mich durch.

Doch manchmal hab ich Glück

und fang den Blick. 

Bin da und halte dich.

Lass dich drauf ein.

Gemeinsam werden wir

das Fieber löschen.

Und du bist stark und mutig,

gehst hindurch.

Nicht weit mehr bis zum Ziel,

du bist gleich da.


GEISTER


Wind 

bläst böse Geister fort.

Hat die Kraft,

Gedanken zu befreien.

Schwere bildet Wolken,

zieht davon.

Schau ihr nach,

erfreut,

wie leicht das war.


ANDERS ALS

 

Ein Tag,

der anders kommt,

als ich es dachte.

Ich geh mit ihm.

Zu kämpfen, wäre lähmend.

Ich schau, was ich aus ihm

entnehmen kann.

Egal, wie alles kommt,

Geschenke lauern.


EINGEHAUCHT


Am Leben bin ich,

bin am Leben.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Will ausdrücken,

das,

was mich ausmacht.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Will umsetzen

all meine Träume.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Würd gern die Stimme ignorieren,

die mir stets einhaucht,

dies sei nicht erlaubt.


AUF MICH WIRKEN


Wind der Lebendigkeit 

bläst mir entgegen.

Fühle Unendlichkeit 

im Nichtbewegen.

Atme die Brise ein.

Lass auf mich wirken.

Stimme im Kopf wird leis,

froh, dass ich hier bin.


ALLMÄHLICH


Ich fühl mich als Versagerin,

weil ich das Leben anders will

als dieses sich mir derzeit 

offenbart.

Ich schaue, denk,

ich krieg nichts hin.

Zu langsam die Veränderung.

Die Ungeduld grüßt laut,

ruft ihren Namen.

In Wirklichkeit geht es um nichts.

Beweise braucht das Leben nicht.

Könnt es genießen und

mir gut gehn lassen.

Zu wenig scheint mir dieses Ziel.

Ich kämpfe oft,

anstatt zu spielen.

Könnt mich mit schönen Dingen

auch befassen.


DEINE HAND


Reichst mir deine Hand.

Gibst mir Raum und Zeit.

Erwartungen erloschen.

Denken alles neu.

Brechen Muster auf.

Freiheit im Gepäck.

Ist nicht immer leicht.

Stört uns aber nicht.

Mutig immer wieder.

Schauen stetig neu.

Erlauben uns Veränderung.

Erkennen uns dabei.


WINZIG


Ja, 

du erinnerst mich

an die Besonderheit des Lebens.

An den Moment,

in dem das Leben hier beginnt.

Du bist am Leben,

freust dich jeden Tag darüber.

Und diese Freude

steht dir ganz gross zu Gesicht.

Und ich betrachte

deine Art, dein ganzes Wesen.

Ich bin entzückt von dieser

Leichtigkeit zu sein.

Du nimmst nichts krumm,

verzauberst stets dein Gegenüber.

Und ich bin froh

ein winzig Teil davon zu sein.


FREUDE, FREUDE


Freude über die Geschenke

zeigst du

und du drückst sie aus.

Dankbarkeit,

nicht nur in Worten,

les ich aus deinem Lächeln raus.

Dankbar mit dem ganzen Körper.

Freude hüllt dich gänzlich ein.

Spielst mit ihr und lässt sie wirken.

So schön kann das Leben sein.


HINDURCH

 

Hindurch,

durch schräge Blicke,

durch das Gerede auch.

Anpassen ist vergangen,

nichts hält mich jetzt noch auf.

Erzwinge
den Kontakt nicht,

wenn du ihn so nicht willst.

Viel ruhiger mein Leben.

Es wird dann wieder still.

Kann mich auf mich besinnen,

Beweise fallen weg.

Spür Weite, spüre Frieden.

Steig raus aus dem Versteck.


UNVERBINDLICH

 

Unverbindlichkeit lässt grüßen.

Bloß nichts Fixes,

lieber frei.

Angebunden an Materie

ist gefährlich,

geht vorbei.

Herz verschlossen,

geht so leichter.

Bloß nichts Fixes,

lieber frei.

Kommt der Notfall

und nimmt mit sich, 

was dem Herz Bedeutung schenkt,

reißt dies riesengroße Löcher,

die kaum zu ertragen sind.


LOCH

 

Bis zum letzten Hemd.

Geben anstatt nehmen.

Alles wird verschenkt.

Einst hing dran dein Leben.

Besitz wurde genommen.

Ein Stück von dir blieb liegen.

Für alle Ewigkeit.

Vertrieben einst,

vertrieben.

Es blieb ein Loch zurück.

Färbt ein sich neu mit Leere.

Und dieses Loch der Leere

gleicht nun verbrannter Erde.


VERFÜHRT

 

Schwere bekämpfst du,

trittst nicht in sie ein.

Doch dieser Kampf

geht tagaus und tagein.

Hast rausgefunden,

wie du ihn nicht spürst.

Gibst nach der Betäubung,

die täglich verführt. 


VERLIEREN


Angst 

als steter Begleiter.

Angst 

und ich komm nicht weiter.

Bremst mich im Handeln und Tun.


Angst,

ohne dich wär es leichter.

Angst

und der Boden wird weicher.

Seh, ich verlier mich in dir.


ANVERTRAUEN


Verantwortungen angenommen.

Manchmal zwickt es

hier oder da.

Das Zwicken hält mich nicht auf.

Geh durch

und es ist mir egal.

Bin unsicher manchmal

beim Gehen.

Doch auch das 

hält mich längst nicht mehr ab.

Das Leben nimmt eh seinen Lauf.

Und manchmal hält es mich auf Trapp.


LIEBER KÖRPER


Du größter aller Schätze.

Verzeihst mir

und gibst Chancen.

Hab dich oft nicht erkannt.


Bist da, mit jeder Zelle.

Gibst Form meinen Gefühlen.

Bist Abbild meines Wesens.

Nimmst mich an deine Hand.


Selbst wenn ich dich nach Jahren 

nicht immer gut verstehe.

Versöhnlich und umsorgend.

Stehst zur Verfügung mir.


Gereifte Zeit verstrichen.

Bin dankbar dir und mehr.

Werd gut nun für dich sorgen.

Wir zwei, ein Team, ein wir.


DRACHENFEUER


Ungehalten.

Erschütterst Mark und Knochen.

Unumstösslich,

deine Energie. 

Herzverwandelnd,

wenn man sich drauf einlässt.

Befreiungsschlag,

wird deine Kraft erspürt .


SCHWARZER GLANZ


Düster dein Anblick.

Bös deine Absicht.

Hinterhalt frohlockt genüsslich.

Schwer zu entkommen,

willst du vermitteln.

Doch geh ich

und geh durch dich durch.

Verbrennst dir die Finger.

Versuchst mich zu lenken.

Mein Fokus ist stärker als du.

Am Ende und immer,

wenn ich mir bewusst bin,

besieg ich Dämonen und mehr.


ENTHEMMT


Trägst und bremst dich aus.

Nimmt die Luft zum Atmen.

Wächst darüber raus.

In ganz kleinen Schritten.

Wettkampf magst du nicht.

Könntest nicht gewinnen.

Meidest oft die Chance,

Erfahrung neu zu schreiben.

Geht um nichts als dich.

Musst nicht länger tragen.

Trau dir zu!

Steig aus!

Sollst nur dich selbst leben.

Und getragene Themen sollen

dich nicht länger hemmen.


BLEIBST


Ich seh deine Kraft, deine Stärke.

Ich seh deinen Glanz, seh dein Licht.

Du stellst es oft unter den Scheffel.

Du selbst siehst dein Strahlen noch nicht.

Ich schenk dir den Blick, unaufhörlich.

Ich seh dich und schenke es dir.

Hindurch, durch das Chaos des Lebens,

seh ich unverändert zu dir.

Und wenn einst der Tag kommt, an dem du

den Blick meiner Augen verstehst.

Dann lad ich dich ein, dich zu feiern.

Du bist schön. Du bleibst es. Ich seh's.


KERN


Ich schmelze schwarz zu weiss.

Ich wandel Druck in Zuversicht. 

Ich geb mich nicht mehr hin

dem unbedingten Preis.

Ich bin dem Zwang entwachsen.

Und wachse Tag um Tag.

Die Angst kann nicht mehr lenken,

ob ich das Leben mag.

Die Schichten fallen ab. 

Der Kern will sich entblättern.

Fühl mich damit zu Haus

und mich in mir daheim.


SCHWALBEN


Gewitter im Anmarsch,

die Wolken

verdunkeln den Himmel abrupt.

Sie bilden Gebilde aus Watte.

Beeindruckend ist ihre Form.

Mit Wucht prallt die Luft aufeinander.

Die Schwalben,

sie fliegen schon tief.

Erahnen, 

dass sich etwas ändert.

Weit früher 

als der Mensch es dann sieht.


NUR GEDULD


Und stellte die Welt

mir stetig Hindernisse vor die Beine,

ich würde sie überwinden.

Und wenn ich Jahre 

damit verbringen müsste,

Jahrzehnte.


ZEIG HER


Du kämpfst dich frei, 

du kämpfst.

Du schreist dich frei, 

du schreist.

Bis zur Erschöpfung bleibst du

dir deiner selbst ganz treu.

Du bäumst dich auf 

und Wut

bricht aus dir raus, 

nur Mut.

Zeig, was da ist und dich bewegt.

Zeig dich,

zeig alles her!


MICH FINDEN


Ja, ich lass dich los.

Leben hat mich wieder.

Brauche kurz nur Trost.

Trauer in den Gliedern.

Vergeblich der Versuch,

schuldig mich zu fühlen.

Tut mir nicht mehr gut.

Finde mich grad wieder.


AUFGELÖST


Sichtbar von nun an.

Gut, 

wenn sich Unsichtbarkeit legt.

Löst sich, verschwindet.

Kein Weg dran vorbei,

dass du mich nun siehst.

Wollte dich schützen.

Wollt Anstrengungen dir ersparen.

Nun kannst du wachsen

und deine Erfahrungen machen.


AN DEINER SEITE


Mit mir an deiner Seite

geht dein Schmerz nicht einfach weg.

Doch ich seh dich,

ich hör dich und bin da.

Mit mir an deiner Seite

hören Probleme nicht einfach auf.

Doch ich nehm dich in den Arm,

wenn du magst.

Mit mir an deiner Seite

ändert sich nichts für dich.

Doch wenn du etwas teilen willst,

was du einfach gern teilen willst,

dann fällt dir vielleicht ein,

ich bin an deiner Seite.


JEDEN AUGENBLICK 


Und mir fällt auf,

wie wichtig du mir bist.

In kranken Tagen

sieht man Dinge plötzlich anders.

Und mir fällt auf,

wie schön du wirklich bist.

Als ob die Krankheit diesen Schleier 

plötzlich abnahm.

Ich weiß nicht,

wieviel Zeit uns noch verbleibt.

Ich möchte jeden Augenblick 

mit dir genießen.

Ich seh dich an

und kann dich kaum erfassen.

Du bist besonders, 

du bist schön

und ich hab Glück.


TAKTVOLL


Kopfschmerz,

schon in jüngsten Jahren.

Schreist sie raus,

kaum zu ertragen.

Schlägst dich wacker durch die Nacht.

Fieber ist dabei Begleiter.

Heizt dir ein,

kämpfst tapfer weiter.

Körper zittert taktvoll, ich geb Acht.


BAND


Besonderes Band.

Im Miteinander seid ihr unschlagbar.

Gebt Acht, habt euch lieb.

Seid sorgsam und rührend,

vermisst euch auch immer beim Gehen.


ALTE WUNDEN


Du hast Angst, sagst du.

Du traust es dir nicht zu.

Ich verstehe dich,

kann dir deine Angst nicht nehmen.

Ich geh mit dir durch.

Begleite, was du brauchst.

Und vielleicht staunst du,

wenn du überwindest.


SCHUHKARTON


Ich steige aus,

aus dieser viel zu kleinen Welt

in Schuhkartongrösse.

Grad eben hab ich entdeckt,

dass sich ihr Deckel öffnen lässt.

Ich schiebe ihn zur Seite.

Draussen schmeckt die Luft 

nach Abschied und Weite.

Wie Urlaub wirkt das Ausserhalb.

Und jede Möglichkeit

scheint hier

nicht mehr nur eine Möglichkeit zu sein.

Hier zählt die Entscheidung,

die ich treffe.

Sie macht aus Möglichkeiten Wirklichkeit.


SO GUT ICH KANN


Kälte steigt mir in die Glieder.

Vögel zwitschern,

Bäume rascheln.

Leiser Wind weht übers Land.

Die ganze Nacht keine Auge zugetan.

Halb lauschend,

halb frierend.

Nicht getraut, mich zu bewegen.

Ausgesessen bis zur Morgenstund.

Körper schmerzt beim sich Bewegen.

Stolper in den Tag,

so gut ich kann.


BLICK


Kopfschmerz zeigt uralte Wut.

Getragen schon seit Ewigkeiten.

Keiner zeigte, wie man sie ausdrückt.

Mit starker Wucht haut sie dich um.

Sie setzt dich lahm 

und zeigt, schau mich an.

Kannst nicht entrinnen, nicht fliehen.

Zwingt dich in die Knie

und erzwingt deinen Blick.

Gib nach. 

Schau hin, schau nur hin.


DIESE UND ANDERE TAGE


Der Tod ist dir nah,

kannst ihn spüren.

Er nahm mit, was dir wichtig war.

Er ließ dich allein,

dich erfrieren.

Taust auf jetzt,

wirst innerlich warm.

Der Abschied war schwer

aber möglich.

Die Trauer wiegt immer noch schwer.

Gibt Tage,

die fallen dir leichter.

An anderen fühlst du dich leer.


VOM TOD


Und der Körper reagiert auf den Tod.

Manchmal stirbt er selbst ein bisschen mit.

Und der Tod hinterlässt seine Spuren.

Er berührt jede einzelne Zelle.

Manchmal sanft.

Und manchmal erschütternd.

Ja, der Körper reagiert auf den Tod.

Wenn er nah ist, ganz nah, zum Berühren.

Er lässt immer auch etwas zurück.

Manchmal nur die Erinnerung, an.

Manchmal auch die Idee vom Leben.


DU


Du kommst auf die Welt,

bist perfekt.

Gibt nichts zu bemängeln an dir.

Auch wenn sie versuchen zu biegen.

Du bist und du bleibst es.

Perfekt.


SOMMER


Sommer.

Bringst ans Licht die dunklen Schatten.

Dich zu meiden,

kann nur schwer gelingen.

Regen kühlt Gemüter etwas ab.

Und Gewitter zeigen Kräfte auf.

Bringst Entspannung,

lässt man sich drauf ein.

Platter Körper kann sich schwer nur wehren.

Bringst ans Licht,

was lang verborgen lag.

Und Abschied klopft ganz laut an deine Tür.


STEHEND


Kopf eingezogen.

Das Haus viel zu klein.

Berühre die Decke beim Gehen.

Blick ist gesenkt,

kann anders nicht sein.

Der Körper verbiegt sich tagtäglich.

Zu Hause wirkt fremd,

wirkt unecht, verwoben.

Fallstricke, wohin ich auch sehe.

Will mich nicht verheddern,

nicht stolpern und fallen.

Kontrolliere mich,

selbst wenn ich stehe.


CHANCEN


Und während wir uns unterhalten,

verspüre ich Trauer.

Nicht deine oder meine,

sondern die,

vergangener Tage.

Sie drückt sich aus 

durch dich und durch mich.

Aber sie hat mit uns persönlich

gar nichts zu tun.

Es ist eine Trauer

über unerfüllte Wünsche 

und verpasste Chancen und Möglichkeiten.

Aber wir zwei,

du und ich,

wir haben noch Chancen und Möglichkeiten.

Und wir sollten

und versuchen sie zu ergreifen.


ZUGEHÖRT


Es braucht kein Lob 

und keine Anerkennung deinerseits.

Kein Verständnis,

kein Bestärken

und keinen Ratschlag.

Es reicht schon aus,

wenn du dich mir zuwendest.

Wenn du dir kurz Zeit nimmst

und mir zuhörst.

Ich erwarte nichts von dir

und gleichzeitig heilt so viel,

allein durch dein Zuhören.


SCHEINBAR 


Schaust nicht hin,

wenn fremde Gefühle offensichtlich werden.

Sie könnten an die deinen dich erinnern.

Und ich suche und suche

und tapse von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Hörst nicht hin,

wenn sich mir die richtigen Worte nicht zeigen.

Es könnte dich erinnern 

an dein eigenes Nichtverstandenseingefühl.

Und ich ringe und ringe

und schweige.

Ziehst dich zurück, 

wenn du in dir Überforderung spürst.

Das zuzugeben ist keine Option.

Und ich lerne und lerne,

dass Fehler und Unwissenheit

scheinbar nicht benannt werden dürfen.


MEINE GRENZEN


Und ich geb der Überforderung Raum.

Ich sprech aus, ich bin überfordert.

Und dann lande ich hier und bei mir.

Nehme wahr, was sich vorher versteckte.

Und allein schon das Aussprechen hilft.

Macht mir klar, dass mir das grad zu viel ist.

Und ich werte nicht das, was ich seh.

Ich betrachte und seh meine Grenzen.


REISE, REISE


Gespräch erinnert an verdeckte Wünsche.

Gelegenheit, 

genauer hinzuschauen.

Und plötzlich wird mir klar, 

dass ich noch lange nicht

an dem Punkt stehe,

den ich für mich sehe.

Was brauch ich wirklich,

um mir zu erlauben,

den Weg zu gehen,

der sich offenbart.

Geh kleine Schritte,

begeb mich auf die Reise.

Selbst wenn ich taumel,

trau ich mir mich zu.


GANZE WELT


Selbst wenn die ganze Welt

die Dinge anders sieht.

Und wenn du zweifelst daran, was du fühlst.

Auch wenn die Kraft, dir nachzugehen

heut nicht reicht.

Du nicht mehr weißt, woran du glauben kannst.

Selbst wenn du überfordert bist

von deinem Mut.

Das Tief sich manchmal unbesiegbar zeigt.

Auch wenn das Aber lauter

als das Trotzdem klingt.

Lausch dir und dem, was in dir ist.

Vertrau dir, nimm dich wahr.

Du bist es, der dein Leben lebt.

Und Zeit ist knapp und rar.


VERMISCHT


Und weil die Erinnerung greift

und weil du sie nicht gut erträgst,

ertränkst du sie und dich mit ihr.

Distanz wächst.

Bist kaum zu erahnen.

Der Horizont legt sich hinab.

Und dein Bild verschmischt sich mit ihm.


SOBALD


Zu gross die Schatten.

Überragen dich.

Sie hüllen ein, den letzten Rest von dir.

Und du,

du hast dich längst ergeben.

Tiefschwarz der Raum,

sobald du ihn betrittst.


ERSTICKT


Wie Gift an Pfeiles Spitze,

so tödlich ist dein Wort.

Und zwischen Worten wartet Wut und Scham.

Erinnerung verblendet

und doch treibt sie dich um.

Sie nimmt dich ein, erstickt dich, 

setzt dich lahm.


AUS MIR


Veränderung tritt in den Raum.

Löst gleichzeitig auf, 

lässt mich sterben.

Werde dabei wieder neu.

Betrachte aus mir,

kaum zu glauben. 


BRENNT


Weltbild trifft Weltbild.

Alt trifft auf neu.

Ewig das Gleiche trifft anders.

Blitz und Gewitter

stehen im Raum.

Luft kühlt sich ab oder brennt.


RÄTSEL


Unter den Bäumen begraben.

Schatten von dir sind noch da.

Du wirst getragen auf ewig.

Wirkt auf mich zu sonderbar.

Einst als du wandeltest hier noch,

warst du umgeben von Angst.

War nicht die deine und doch auch.

In deiner Nähe verbrannt.

Zwiespalt hast du sehr verkörpert.

Hast ihn geparkt nach dem Gehen.

Er legt sich wie schwere Watte

und lässt das Dunkel entstehen.

Du wirst getragen auf ewig.

Unehrlichkeit lag dir nah.

Du hattest Gründe, 

verständlich.

Rätsel um dich bleiben da.


SEI'S DRUM


Du passt nicht ins Bild,

bitte geh.

Du hast eine andere Meinung.

Die zählt nicht,

das musst du verstehen.

Ich mag dich als Mensch

aber sei's drum.

Zu viel hast du jetzt schon bewegt.

Zu viel hinterfragt und bezweifelt.

Wo führt das denn hin,

bitte geh.

Das Weltbild, es wackelt sonst sehr.


JEDES MAL


Und Abschied nehmen war

nicht richtig möglich.

Ihr dachtet,

ihr kommt wieder

bald schon, bald.

Zurück blieb das Zuhause,  

die Erinnerung.

Gefühle auch, 

denn in euch wurd' es kalt.

Nur so war es euch möglich

fortzugehen.

Ihr musstet,

es gab keine andere Wahl.

Und mit dem Gehen,

da entstand auch Hoffnung.

Doch Abschied, der fällt schwer,

ein jedes Mal.


BEREIT


Ich glaub meine Wünsche zu kennen.

Von Ruhm und Besitz und viel Geld.

Doch darf ich beim Schreiben erkennen,

zu eng dieser Fokus, das Bild.

Ich wünsche nicht das, was man sollte.

Ich wünsche mir Freiheit und Zeit.

Und bin dem, was ich mir so wünsche,

schon näher als nah, bin bereit.


UND


Heute, gestern, übermorgen.

Zeit rollt vor und rückzu.

Steht nie still,

kannst es versuchen.

Oder lässt es bleiben.

Schau nicht auf die Zeit.

Schau auf das, was sie dir bietet.

Raum und Möglichkeit.


AUFBAU


Du hast die Distanz nicht gewahrt.

Zu nah das Gefühl,

auch im Nachgang.

Die Grenze hast du weggewischt

und hast mich damit überrollt.

Du hast die Distanz nicht gewahrt.

Hast Rollen ganz einfach verdreht.

Und wenn ich dich nach all der Zeit

betrachte,

erinner ich mich.

Verschwommen bricht es in mir auf.

Gefühle gemischt mit den Bildern.

Die Grenze hast du weggewischt.

Und ich bau an ihr,

bau sie auf. 


TUT GUT


Nein, Hass ist es nicht.

Eher Trauer.

Verständnis blieb liegen,

verschwand.

Und mit ihm verändert,

die Werte.

Sie gleichen sich längst schon 

nicht mehr.

Verschieden,

die deinen, die meinen.

Verschieden, wie Ebbe und Flut.

Du gehst deinen Weg,

ich geh meinen.

Bin froh darum.

Tut mir so gut.


DEIN DANKE


Nur ein Wort, ein bestimmtes.

Ein kleines mit Kraft.

Du sagst es 

und ich, ich verstehe.

Es braucht gar nicht mehr

und ich bin tief berührt.

Dein DANKE,

es kommt bei mir an.


NADELÖHR


Die Enge ist kaum zu ertragen.

Ein Nadelöhr kommt ihr sehr nah.

Und ich versuch hindurch zu schlüpfen.

Ein Stück nur noch,

dann bin ich endlich da.


WENDEPUNKT


Neugeboren,

fast wie neu geboren.

So fühlt die Veränderung sich an.

Ohne sie genau beim Wort zu nennen,

spür ich sie und fang von vorne an.

Etwas geht zur Neige

und gleichzeitig

gibt es etwas, das ganz neu sich zeigt.

Neugeboren,

fast wie neu geboren.

Wendepunkt im Leben zeigt sich dann. 


ZIEHEN LASSEN


Könnt schreien, weinen, weglaufen.

Zerrissen innerlich.

Ganz alte, tiefe Wunden zeigen sich.

Gewalt, Gehorsam, Untertan.

Nicht alles ist mein eigen.

Doch in den Genen trage ich es auch.

Verschwiegen oder weggewischt,

getan als ob nichts war.

War scheinbar nötig,

um zu funktionieren.

Doch heute passt das gar nicht mehr.

Belastet und legt lahm.

Sortiere aus und lass das Fremde zieh'n.


FREI KÄMPFEND


Hämisches Grinsen,

Gelächter.

Heimlich, von hinten gepackt.

Unehrlich,

Gesten und Worte.

Anders gemeint als gesagt.

Unstimmigkeit

fühle ich dann.

Ist von dir auch so gewollt.

Stellst Wahrnehmungen in Frage.

Vom Zweifel werd ich überrollt.

Langsam erkenn ich das Muster.

Manchmal noch nimmt es mich ein.

Doch nebenher wird mir klarer,

ich kämpfe.

Ich kämpfe mich frei.


KANINCHEN


Du kommst zu nah,

ich will das nicht.

Doch du kommst einfach näher.

Mein nein,

es zählt für dich gar nicht.

Ich sag es etwas schneller.

Du lachst,

ich wehr mich innerlich,

nach aussen fällt es schwerer.

Die Starre übernimmt sofort.

Die Worte, kaum noch hörbar

Kaninchen vor der Schlange hockend,

lauernd auf den Tod.

Und dieser Schock sitzt im System.

Drückt manchmal sich nach oben.

Zurückversetzt und ganz erstarrt,

oft reicht ein kleines Wort.

Wie eine Welle schlägt es zu

und reißt mich mit sich fort.


BLEIBEN


Bist ausser dir

und Wut und Zorn

verstellen dir den Weg.

Die Empathie, sie schwindet schon.

Ich staun, wie schnell das geht.

Verstehe dich 

und was ich seh,

ich kenn das auch von mir.

Du tust dir damit selber weh.

Wenn du willst, bleib ich hier.


KUNST


Und vielleicht ist die Kunst,

es in Worte zu fassen.

Vielleicht geht es aber auch gar nicht

um die Worte selbst.

Vielmehr um den Ausdruck,

deinen und meinen.

Und vielleicht sind es bei mir nur die Worte

und bei dir ist es das Bild oder der Tanz

oder noch ganz anders.

Weil wir auch verschieden sind,

trotz aller Gleichheit.


VERWIRRT


Du sagst mir, du kannst mich nicht fühlen.

Und rätst mir, ich solle mal schauen.

Du schiebst mir die Schuld in die Schuhe.

Verdrehung ist nichts zum drauf Bauen.

Ich schmunzel, denn ich kann mich fühlen.

So gut war es lang schon nicht mehr.

Ich laufe, Umgebung betrachtend.

Und du schaust verwirrt hinterher.


TATSÄCHLICH


Und eines Tages stellst du fest, 

dass das, 

was man dir über dich erzählt hat,

nichts mit der Realität zu tun hat.

Es war einfach nur ein Bild 

aus unterschiedlichen Projektionen.

Und dann darfst du dir 

ein neues Bild machen, ein eigenes.

Eines, was tatsächlich zu dir passt.


BLICK NACH VORN


Und weil man es so macht,

wird nicht gezweifelt.

Und Hinterfragen kommt nicht in den Sinn.

Und was es mit dir macht,

schaust du nicht an.

Der Blick nach vorn erscheint dir

als die Rettung.

Und später holen Albträume dich ein.

Erwachst zu tiefst erschüttert aus den Träumen.

Hast keine Ahnung,

was du damit machst.

Der Blick nach vorn,

er rettet dich nicht mehr.


RISS


Riss zwischen uns.

Klafft wundengleich.

Lang, lang schon her.

Zeit ändert nichts.

Du schaust gut weg.

Ich bin allein.

Damals und heute

siehst du mich nicht.

Hast nie gelernt

dich zu erspüren.

Ich verlange nicht,

dass es dir bei mir gelingt.


NOT


Greifst zu Süßem in der Not.

Zu Hause fühlst du dich gerade nicht.

Getriebenheit ist das Gefühl in dir.

Es treibt dich und verlangt zu handeln.

Lässt dich davon treiben.

Kennst nur diesen Weg.

Und im Anschluss kannst du nichts mehr fühlen.

Droge wirkt.

Betäubt die Not in dir.


WIRKLICH GUT


Du stehst vor mir,

grosse Augen schauen in die meinen.

Du bist mutig 

und du schenkst mir deinen Mut.

Du bist klein noch

aber das hat nichts zu sagen.

Es tut gut, dir zu begegnen,

wirklich gut.


VOM WARTEN


Wenn doch nur dieses Warten nicht wäre.

Wochenende, Urlaub, Erwachsensein, Rente.

Es hält einen auf Trapp und beschäftigt.

Es beschäftigt die Gedanken

und befeuert das Unwohlsein.

Es heftet an die Zukunft

und zieht weg aus dem Moment.

Wenn doch nur dieses Warten nicht wäre.


VERLOREN


Ich seh dich neu.

Ich seh deine Bemühung.

Auf deine Art hast du es gut gemeint.

Ich sehe auch,

du unterlagst dem Bilde.

Dem Bild von Mann und Frau

und wie Gesellschaft sie meint.  

So gut du konntest,

hast du aufbegehrt.

So gut du konntest,

hast du dich gewehrt.

Doch ganz alleine kämpft es sich erschwert.

Man könnte meinen, 

es sei den Kampf nicht wert.

Denn du,

du hast den Kampf verloren.


ERKLÄREN


Du hältst meine Grenzen nicht ein.

Ich weiss schon,

es ändert sich vieles.

Und manchmal fehlt mir genug Kraft,

gemeinsam mit dir zu erkunden.

Ich stecke sie ab, du sagst nein.

Ganz oft kann ich dich auch verstehen.

Doch einige müssen auch sein.

Vielleicht kann ich sie dir erklären.


BILD


Äußerlich siehst du mir gar nichts an.

Innerlich bin ich total zerrissen.

Spür mich kaum noch selbst,

ich schau mich an.

Was ich von mir sehe,

bin ich nicht.

Mein Bild von mir,

es formte sich aus Fetzen.

Zerrissen sind die Stücke dieses Puzzles.

Aus fremden Worten und der Prägung dieser,

entstand das Bild,

das ich nun von mir hab.

Doch das Bild beginnt sich zu verändern.

Es wackelt und vielleicht fällt es bald um.

Möcht es halten,

hab ich doch nur dieses.

Doch leise Stimmen springen darauf rum.

Sie wollen es zerbrechen,

es zerschlagen.

Wissend, dieses Bild passt nicht zu mir.

Sie wissen, 

wenn ich will, kann ich es schaffen.

Ich male mir mein eigenes Bild von mir.


LEMMING


Leben ist kurz.

Nichts zu verlieren.

Lemming sein, wäre zu leicht.

Hinter der Masse

läuft es sich schattig.

Doch ist die Aussicht begrenzt.

Leben ist kurz

aber besonders.

Kann mich erfahren darin.


BESITZEN


Haben wollen, könnte man sekündlich.

Reize lauern hier

und lauern dort.

Bin auch nicht befreit

vom haben wollen.

Lass mich locken,

lass mich überzeugen.

Bereue

manche lockende Ablenkung.

Sehe dennoch Schönheiten dazwischen.

Und erfreue mich an dem Detail.


KONJUNKTIV 


Du lässt dir nichts sagen von mir.

Hast Wahrheiten längst schon erkannt.

Erklärst mir die Welt mit den Worten,

die heilend zusammenführen könnten.


DU SELBST


Du strampelst.

Ich seh dich.

Befreist dich.

Ich seh dich.

Du bist deiner Zeit weit voraus.

Sprichst Worte.

Ich hör dich.

Erinnerst.

Ich hör dich.

Du bist mit dir selbst ganz vertraut. 


MEER


Meer erschüttert Zellen tief.

Leise trägt es alte Häute ab.

Spült sie fort

und reinigt auch das Neue.

Wuchtig, dennoch liebevoll, sein Klang.

Besänftigendes Rauschen

hüllt warm ein.

Geborgenheitsgefühl breitet sich aus.


WAS


Könnt schreien,

doch hab's nie gelernt.

Könnt weinen,

doch hab es verlernt.

Könnt sprechen,

doch trau ich's mich nicht.

Könnt leben,

was heisst das für mich?


SCHNECKE


Lang nicht mehr so elendig gefühlt.

Regen holt die Traumata nach oben.

Sommer zieht fast unbemerkt vorbei.

Innerlich beschäftigt mit dem Toben.

Schwierigkeit, den Fokus zu bewahren.

Ablenkung an jeder kleinsten Ecke.

Leben lässt sich derzeit nur erahnen.

Schleppend unterwegs, wie eine Schnecke.


GESUCHT


Neid als Introjekt.

Lenkt vom Leben ab.

Hab es spät erkannt.

Immer falsch gesucht.

Schuld trage ich nicht.

Neid nun auch nicht mehr.


DER MENSCH


Verkopft und verschoben,

verklärt und verlogen,

verkehrt und vereinsamt,

der Mensch.

Verliebt und vergebend,

verteidigt das Leben,

versuchend und scheiternd,

der Mensch.

Macht nicht alles richtig,

nimmt sich oft zu wichtig,

kann vieles noch richten,

muss nicht nur vernichten,

kann retten und heilen,

der Mensch.


GRABEN


Tägliches Befeuern unserer Wunden.

War so nicht gewollt,

nicht so gemeint.

Haben uns gerade nichts zu sagen.

Bist verletzt,

obwohl du gar nicht weinst.

Worte treffen auf die alten Narben

und sie reißen neue Löcher auf.

Zwischen uns entsteht ein tiefer Graben.

Manchmal füllen wir ihn wieder auf. 


FROH


Tränenschwer zeigt sich der Tag.

Äußerlich ist es ein schöner.

Sonne scheint.

Wolken wirken wie abstrakte Kunst.

Herz wiegt eine Tonne.

Drückt auf Gemüt und Stimmung.

Äußerlich ist nichts zu sehen.

Und die Sonne 

scheint froh vor sich hin.


KONSTRUKTE


Gedanken,

sie zirkeln und zirkeln.

Sie springen,

ich komm nicht zur Ruh.

Verrenn mich in ihnen,

versuchend,

dem Wirrwarr im Kopf zu entflieh'n.

Konstrukte aus möglichen Wegen.

Ich weiss gar nicht,

ob sie geschehen.

Ließ viel lieber mich überraschen,

doch kann ich nur schwer widerstehen.


LÖCHER


Unermüdlich ziehen sie an mir.

Nagen Löcher mir in Freud und Liebe.

Kämpfend widersteh ich hier und da.

Und der Kampf ist längst noch nicht verloren.

Unerschöpflich wirke ich beim Kämpfen.

Dennoch scheint es manchmal ausweglos.

Dann wirken Momente nur erschöpfend.

Am liebsten ließe ich den Kampf jetzt los.


KEIN AUFGEBEN


Könnt schlafen nur

und weinen.

Die Ruhe hat es schwer.

Sie kämpft sich durch den Körper,

er gibt den Stress nicht her.

Die Ruhe ist geduldig.

Dann klappt es heut halt nicht.

Versucht es immer wieder,

aufgeben kennt sie nicht.


ÜBERGANG


Altes geht

und dabei lärmt es laut.

Will um jeden Preis sich nochmal zeigen.

Ohren halt ich zu,

doch nützt das nichts.

Aufmerksam bin ich und ganz im Banne.

Zeit vergeht

und mit ihr geht das Alte.

Bin noch ganz erschöpft, noch nicht bereit.

An der Türe

wartet schon das Neue.

Wartet da geduldig,

gibt mir Zeit.

Würde gern den Abschied überspringen. 

Mich dem Neuen zuwenden, 

sofort.

Doch fehlt noch die Kraft,

mich einzulassen.

Und ich weiss,

das Neue rennt nicht fort.


NOCH DA


Zeigst dich mir,

hab dich fast nicht erkannt.

Hatte schon ein Bild vor meinen Augen.

Muss mir eingestehen,

ich lag falsch.

Möchte dich im Ganzen gern erlauben.

Schüchtern bin ich noch,

dir zu begegnen.

Betroffen,

weil ich dich nicht wirklich sah.

Doch du schmunzelst,

findest es nicht tragisch.

Haben jetzt die Chance,

du bist noch da.


ZITTERN


Sonne, Sand und Meer.

Wind weht durch die Haare.

Gedanken nicht ganz leer.

Erinnerungen greifen.

Ruckeln mich zurecht.

Wollen mit sich reißen.

Manchmal wird mir schlecht,

kann es nicht recht greifen.

Tränen wollen fließen.

Fällt schwer, zu erlauben.

Atme erstmal durch.

Könnte mich auch trauen.

Schau zum Horizont,

seh die klare Kante.

Wolken ziehen auf.

Schau auf meine Hände.

Leichtes Zittern sichtbar

und ich gebe nach.


EISERN


Müde, 

die Augen so schwer.

Kämpfst

und dein Akku ist leer.

Einladung,

dich zu entspannen,

schlägst du mit aller Kraft aus.

Könntest

vielleicht was verpassen.

Schleppst dich

und willst es nicht lassen.

Eiserner Wille in dir.


VON ZEIT ZU ZEIT


Welten prallen aufeinander.

Schon im Alltag

tun sie es.

Doch in sehr besonderen Zeiten

sind sie dichter noch als dicht.

Aufeinander Acht zugeben,

ist nicht immer richtig leicht.

Abgründe in jedem Leben

tun sich auf,

von Zeit zu Zeit.

Dennoch wollen wir's versuchen.

Wäre doch gelacht,

wenn nicht.

Spielt sich ein.

Und beim Versuchen

trägt das Scheitern kaum Gewicht.


EINPRÄGSAM


Hast dich in jede Zelle eingebrannt.

Die Augenblicke waren einprägsam.

Auch wenn ich längst nicht alle mehr erinnere,

so fangen sie mich immer wieder ein.


ABGENABELT


Rausgetreten aus dem Ahnenschatten

steh ich für mich selbst,

steh ganz allein.

Abgenabelt sitz ich in der Sonne.

Grösser könnte Neuanfang kaum sein.


BELOHNT


Abnabeln im eignen Tempo.

Gib dir all die Zeit,

die nötig ist.

Wirst entdecken,

dass es sich sehr lohnt.

Auch, 

wenn es nicht immer einfach ist.


SALZ


Salz auf der Haut.

Regen fällt und spült es sanft davon.

Nimmt Erinnerungen mit sich.

Lässt mich durchnässt zurück.

Der Kopf ist leer.


WANDEL


Wird alles anders.

Kann es schon spüren.

Leben verändert sich,

hat Neues vor.

Kann's fast berühren schon.

Wandelt sich längst.